Masseninhaftierungen, sich verschärfende Repressionen, Einschränkungen im beruflichen und
privaten Alltag, in der Sprache. Darüber berichtet der Lyriker und Filmemacher Tahir
Hamut Izgil, dem 2017 mit seiner Familie die Ausreise aus dem uigurischen
Xinjiang in die USA gelang. Der Text beschreibt die Jahre von 2009 bis 2017: die
sich stetig verschlimmernden politischen Maßnahmen, die immer weitere Kreise
schlagende Angst, die einer nach dem anderen verschwindenden Menschen. Doch
auch die Hoffnung, das Aneinander-Festhalten, die Liebe zur uigurischen Sprache
und Poesie. Izgil erzählt von dem Versuch eines Staates, eine gesamte Kultur
Stück für Stück auszumerzen, und kämpft im Erzählen gegen genau diesen
Versuch an: Er erschafft ein poetisches und lebhaftes Porträt einer Volksgruppe und
einer Kultur, die China versucht, verschwinden zu lassen.
(Tahir Hamut Izgil, “In Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung” 272 S. 9783446276062 Hanser 25,00€)